Wirtschaft und Hafensenatorin verbessern Verkehrssituation im Hafen

„Klotzen statt Kleckern“ Wirtschaft und Hafensenatorin verbessern Verkehrssituation im Hafen

Wenn der Hafen brummt, führt das zu viel Verkehr. Ein gutes Zeichen, der Hafen verdient Geld und sichert Beschäftigung. Doch je dichter der Verkehr, umso mehr Lastkraftwagen stehen an Spitzentagen im Stau und die Hafeneisenbahn kommt nicht durch.

Um die Verkehrssituation im erfolgreichen, aber immer öfter mit Verkehrsproblemen kämpfenden Bremerhavener Hafen zu verbessern, ist nun der Hafensenatorin gemeinsam mit den Unternehmen der Hafen- und Transportwirtschaft ein erster Durchbruch gelungen. Schon in der kommenden Woche stellen die Firmen BLG Automobile und D. Heinrichs Logistic als temporäre Lösung eine derzeit freie Fläche am Grauwallring als Verkehrspuffer für bis zu 120 Lkw zur Verfügung. Die auf dieser Vorstaufläche dann auf das Signal zur reibungslosen Abfertigung im Hafen und damit auf die Weiterfahrt zum Terminal wartenden Lkw-Fahrer sollen dort auch sanitäre Anlagen vorfinden.

Für 2025 dann soll eine dauerhafte Lösung mit der Bereitstellung weiträumiger öffentlicher Parkflächen entwickelt werden. Dazu die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Im engen Schulterschluss mit der Wirtschaft erreichen wir kurzfristig eine gute und die Hafenverkehre direkt entlastende Lösung und gleichzeitig planen wir langfristig, wir suchen eine große, eine dauerhafte Perspektive zur Lösung der Verkehrsprobleme im Bremerhavener Hafen.“

Schon in der Vergangenheit hat Bremen einiges getan, um die Hafenverkehre zu regeln, Markierungen an Bahnübergängen als kleine, die großflächige Verbreiterung und Verlängerung einer Abbiegespur auf der Senator-Borttscheller-Straße als größere Maßnahme und jetzt, nach Absprache mit Hafenfirmen, richten diese eine erste Lkw-Pufferfläche ein.

Aber mit der Entlastung der Hafenverkehre durch kleine Maßnahmen oder auch durch zusätzliche Lkw-Parkflächen alleine ist es nicht getan, sagt Hafensenatorin Dr. Claudia Schilling. Die Verkehre im Hafen müssen zukünftig auch auf technisch hohem Niveau unter Einbindung der vor- und nachlaufenden Verkehre geregelt und gezielt gesteuert werden, Stichwort: Smart Port und Digitalisierung.

Senatorin Schilling: „Wichtig ist es, dass neben der Schaffung ausreichender Parkflächen zusätzlich Melde- und Verkehrssteuerungssysteme von den Terminalbetreibern, den Reedereien und den Spediteuren entwickelt werden. Denn nur, wenn die Betreiber der Infrastruktur und deren Nutzer sich eng miteinander vernetzen und sie ihre Daten zu erwartbaren Verkehren frühzeitig miteinander austauschen, lassen sich die vielfältigen Verkehrs- und Warenströme in einem funktionierenden Hafen steuern.“

Den Auftakt zur Einführung der Verkehrssteuerung plant die Eurogate bereits zum Herbst 2022. Insgesamt sind solche smarten Anwendungen ein breites Handlungsfeld für die Hafenpolitik der Zukunft, denn die bremischen Häfen setzen weiterhin auf Wachstum internationaler Warenströme und damit auf Verkehrszuwachs in den Häfen. Die Prognosen für 2035 gehen davon aus, dass der Umschlag um 53 Prozent zunimmt.