Jahresbericht 2014 der Handelskammer Bremen und der IHK Bremerhaven: Wirtschaftskraft des Landes weiter stärken

Für das Land Bremen zeichnet sich 2015 ein moderates Wirtschaftswachstum ab. Uneinheitlich sind die Geschäftserwartungen im Produzierenden Gewerbe. Der Geschäftsausblick im Handel hat sich eingetrübt. Freundlich ist er im Dienstleistungsbereich. 

Für Deutschland erwartet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ein wirtschaftliches Wachstum von 1,3 Prozent. Mehr denn je darf die konjunkturelle Entwicklung nicht als Selbstläufer gesehen werden: „Nach der Bürgerschaftswahl im Mai startet Bremen in eine neue Legislaturperiode. 

Die Landesregierung muss sich dann zu einer aktiven Wirtschafts- und Finanzpolitik bekennen, die unseren Standort nachhaltig stärkt. Nur mit wettbewerbsfähigen Standortkosten lässt sich wirtschaftlicher Erfolg erreichen; und nur mit wirtschaftlichem Erfolg können bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden.“ Das sagten heute Handelskammer-Präses Christoph Weiss und Hans-Christoph Seewald, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bremerhaven, sowie die beiden Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger (Bremen) und Michael Stark (Bremerhaven) bei der Vorstellung des gemeinsamen Jahresberichts 2014 der beiden Kammern für das Land Bremen.

 

Themen wie eine grundlegende Strukturreform der öffentlichen Verwaltung und das Ziel der Steigerung der Wirtschaftskraft müssen in der neuen Legislaturperiode höchste Priorität haben.

Christoph Weiss, Präses der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bremerhaven und Hans-Christoph Seewald, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bremerhaven

Die Erfolgsaussichten seien für die bremische Wirtschaft grundsätzlich positiv, betonten die beiden Kammer-Präsidenten: „Das moderatere Wachstum wird sich allerdings auf die Personalnachfrage auswirken. Daher spielen wettbewerbsfähige Standortkosten, insbesondere auch im Vergleich mit dem bremischen Umland, eine immer größere Rolle.“ In ihrer gemeinsamen Positionierung „Das Land Bremen nach vorne bringen!“ zur Bürgerschaftswahl im kommenden Mai haben die Kammern Bremen und Bremerhaven in den großen wirtschaftlichen Themen Vorschläge dazu gemacht, wie sich das Land für die Herausforderungen im Vorfeld der Schuldenbremse 2020 wappnen muss. Präses Weiss und Präsident Seewald: „Themen wie eine grundlegende Strukturreform der öffentlichen Verwaltung und das Ziel der Steigerung der Wirtschaftskraft müssen in der neuen Legislaturperiode höchste Priorität haben“, sagten sie.

Die beiden Präsidenten mahnten die kontinuierliche Verbesserung der verkehrlichen Anbindung und Erreichbarkeit des Landes Bremen an. Als Beispiele nannten sie die unverändert notwendige Anpassung der Außenweser, um dort die Erreichbarkeit auch für aktuelle und künftige Schiffsgrößen im Containerverkehr gewährleisten zu können, sowie der Unterweser. Hohe Priorität müsse auch der Realisierung der Schließung des Autobahnrings durch die A 281 eingeräumt werden. Die Handelskammer halte den im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für Bremen gefundenen Kompromiss für tragfähig. Präses Weiss: „Die Bremer Wirtschaft erwartet aber, dass diese Planung auch wie vereinbart umgesetzt wird.“ So müsse die Erreichbarkeit der Innenstadt für den motorisierten Individual- und Wirtschaftsverkehr sichergestellt und verbessert werden. Das für die Wirtschaft wichtige Hauptverkehrsstraßennetz dürfe in seiner Funktionsfähigkeit nicht durch Beschränkungen oder Rückbauten verschlechtert werden, die über den VEP hinausgehen. IHK-Präsident Seewald forderte auch für Bremerhaven ein nachhaltiges Gesamtverkehrskonzept: „Ökologische und ökonomische Belange müssen darin miteinander so in Einklang gebracht werden, dass es finanziell auch umsetzbar bleibt“, sagte er.

Als wichtige Zukunftsaufgabe bezeichnete Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger die Fachkräftesicherung und eine bessere Willkommenskultur für ausländische Fach- und Führungskräfte. Die Handelskammer habe gemeinsam mit den Partnern des Unternehmensservice Bremen im Büro Hinter dem Schütting einen Willkommensservice eingerichtet, der Bremer Unternehmen und ausländische Fachkräfte unterstützt.

 

Wir müssen vor allem die Chancen von Zuwanderung sehen. (...) Das muss die politische Arbeit der kommenden Jahre auf diesem Gebiet leiten.

Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger

Hierfür wurde eine Kooperation mit dem Bürger Service Center, mit der Ausländerbehörde und den Hochschulen im Land Bremen geschaffen. Dr. Fonger: „Wir müssen vor allem die Chancen von Zuwanderung sehen.“ Daher sei es richtig, dass im neuen Ausbildungspakt – den Bremer Vereinbarungen für Ausbildung und Fachkräftesicherung 2014-2017 – diesem Thema mehr Gewicht gegeben wurde: „Das muss die politische Arbeit der kommenden Jahre auf diesem Gebiet leiten“, sagte er.

 

Angesichts der hohen touristischen Bedeutung des Landes Bremen sprach sich Michael Stark, Hauptgeschäftsführer der IHK Bremerhaven, auch für eine Stärkung der touristischen Anziehungskraft des Landes aus. „Für 2014 sind mehr als zwei Millionen Übernachtungen im Bundesland Bremen zu verzeichnen“, sagte er. Wichtig sei künftig ein touristisches Gesamtkonzept, in dem die Modernisierung bestehender touristischer Leuchttürme eine wichtige Rolle spiele. Insbesondere komme es darauf an, so Stark, den Anteil ausländischer Gäste und Besucher an beiden Standorten signifikant zu steigern und bestehende Wachstumspotenziale konsequent zu nutzen.

2015 ist aus Sicht der Präsidenten auch für die beiden Kammern ein entscheidendes Jahr. Nachdem die rechtlichen Schritte für das Zusammengehen der Kammern Bremen und Bremerhaven 2014 vollzogen wurden, konzentriere sich die Arbeit 2015 darauf, schon jetzt in einzelnen Bereichen eng zusammenzuarbeiten. Der Zusammenschluss wird rechtlich verbindlich zum 1. Januar 2016 erfolgen. Präses Weiss und Präsident Seewald: „Unsere beiden Häuser wachsen immer enger zusammen. Die neue Handelskammer für das Land Bremen wird allen Unternehmen – in Bremen wie in Bremerhaven – erhebliche Vorteile bringen.“

Den Jahresbericht 2014 können Sie unter folgendem Link herunterladen: http://goo.gl/hrGPUa

 

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Dr. Stefan Offenhäuser

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