EU-Koordinator Pat Cox besucht Bremen und die bremischen Häfen

Der EU-Koordinator Pat Cox war vom 21.-22. Februar zu Gast in Bremen. Herr Cox koordiniert den Kernnetzverkehrskorridor Skandinavien-Mittelmeer. Dieser führt von der russischen Grenze 

(Hamina, Kotka) im Norden bis nach Valetta auf Malta. Die Stadt Bremen und die bremischen Häfen sind wesentliche Bestandteile diese größten von insgesamt neun EU-Verkehrs-Korridoren.

Während des Besuches des Bremer GVZ zeigte Herr Cox sich beeindruckt dessen Leistungsangebot und Größe. Das Bremer GVZ belegt im europäischen Ranking einen hervorragenden zweiten Platz. Neben dem GVZ wurden am ersten Besuchstag die bremischen Häfen besichtigt. Insbesondere der Container- und Autoterminal sowie die Anlage der bremischen Hafeneisenbahn standen im Focus des Besuches. Besonders erfreut war Herr Cox von dem sehr hohen Bahnanteil im Hinterlandverkehr der bremischen Häfen. Fast alle Exportautos und knapp 50 % des Containerverkehrs werden auf der Schiene durchgeführt. Abgeschlossen wurde der Aufenthalt in Bremerhaven mit dem Besuch der Luneplate. Dieses weitläufige Naturschutzgebiet wurde von Bremen im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen für den Bau des Containerterminals geschaffen und letztes Jahr mit dem „ESPO Award 2016“ ausgezeichnet. Pat Cox war Vorsitzender der Jury.

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Vor dem abschließenden Gespräch mit Senator Lohse informiert sich Herr Cox im Rahmen eines Stadtspazierganges über das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs und Carsharing in Bremen.

Am zweiten Besuchstag wurde die Verkehrssituation im Bremer Bahnknoten diskutiert. Der erfreulich hohe Bahnverkehrsanteil der bremischen Häfen und die sehr gute verkehrsgeografische Lage Bremens zwischen den drei deutschen Großcontainerhäfen führen zu einer sehr hohen Belastung des Eisenbahnknotens Bremen. Die Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven 

zählt zu den meist befahrenen Strecken Deutschlands. Daher ist es völlig unverständlich, dass diese Eisenbahnstrecke immer noch höhengleiche Kreuzungen mit dem Straßenverkehr aufweist. Mit verhältnismäßig geringem Investitionsaufwand könnten hier neue Kapazitäten geschaffen werden. Die Hinterlandanbindungen der bremischen Häfen

wurden von Herrn Cox als wesentlich für den Erfolg des Skandinavien-Mittelmeer Korridors bezeichnet. Die Anbindung der bremischen Häfen mittels der alpha-E-Variante besitzt im Korridor die gleichen Priorität wie die feste Fehmarn Belt Querung und der Brenner Basis Tunnel. Ein Gespräch mit Senator Günthner bildete den Abschluss des Besuches in Bremen.

Gez J. Lattner