Brexit – Chancen und Risiken für die deutschen Häfen

Am 29. März 2019 wird Großbritannien nach dem derzeitigen Stand der Dinge die Europäische Union verlassen und den Brexit vollziehen. Bis dahin wird es noch umfangreiche Diskussionen und Abstimmungen geben und in vielen Fachfragen und Details ganz sicher auch noch ein deutliches Vor und Zurück.

Doch welche Auswirkungen hat der Brexit auf die deutschen Häfen und Schifffahrt? Zahlreiche Experten diskutierten diese Fragestellung am 14. März in der Handelskammer Bremen. Zu dem Seminar hatte die Deutsche Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft Niedersachsen-Bremen e.V., gemeinsam mit ihren Partnern (BHV, Initiative Stadtbremische Häfen, Maritimes Cluster Norddeutschland und Handelskammer Bremen), eingeladen.

Einbußen beim Umschlag und Wettbewerbsverzerrungen im Transshipment

Die Experten verwiesen darauf, dass den Häfen am europäischen Kontinent möglicherweise deutliche Einbußen beim Umschlag von Fahrzeugen und Transhipment-Containern drohen.

Sollte der „harte“ Brexit eintreten, so geht Prof. Klaus Harald Holocher von der Jade Hochschule in Elsfleth von einem Rückgang im Handel mit Neuwagen zwischen den EU-Staaten und Großbritannien aus.

Dr. Ullrich Hautau von der Handelskammer Bremen erwartet darüber hinaus Wettbewerbsverzerrungen im Transshipment.

Keine Wartezeiten in der Zollabfertigung

Die Zollabfertigung soll sich hingegen nicht verzögern, das erklärte Andreas Heuer, Leiter des Zollamtes Bremerhaven.

Gibt es einen Ausweg aus dem Brexit?

Aber vielleicht ist der Brexit ja noch abwendbar. Denn für Ralf Miehe von Kühne & Nagel ist der Brexit noch nicht endgültig, wie er betonte: „Ich weigere mich ebenso wie unser Inhaber Klaus-Michael Kühne, zu akzeptieren, dass der Brexit unabwendbar ist.“ Er ergänzte, dass Kühne zusammen mit Gleichgesinnten darum kämpft, einen Ausweg zu suchen. Denn der Brexit trifft lt. Miehe nicht nur die Beziehungen der Europäer untereinander, sondern ganz generell die Globalisierung, einem Treiber für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Millionen von Menschen.